Dekubitus

Mikronährstofftherapie

Heilungsprozess unterstützen
Oral substituierte proteolytische Enzyme werden bei akuten und chronischen Wunden als diätetisch-therapeutische Maßnahme zur Förderung der Wundheilungsprozesse eingesetzt. Die natürlichen Biokatalysatoren dienen der enzymatischen Wundreinigung, greifen aber das intakte Epithel-, Granulations- und Muskelgewebe nicht an.'
 
Adäquate Mikronährstoffversorgung anbieten
Die Versorgung mit lebenswichtigen Mengenelementen (wie Calcium, Kalium, Magnesium) und Spurenelementen (wie Eisen, Zink, Selen, Kupfer, Jod, Mangan, Molybdän, Silizium) ist gerade bei länger andauernder Krankheit und Bettlägerigkeit essentiell. Wird der Körper mit einer Verletzung konfrontiert, kommt es durch die dadurch initiierten Reparaturprozesse zu einem erhöhten Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen. Sind diese nicht in ausreichenden Mengen vorhanden, kann das Wundheilungsgeschehen nicht ungehindert ablaufen. So können mangelernährte Patienten Dekubitus, Infektionen und verzögerte Wundheilung bis hin zu nicht heilenden Wunden entwickeln. Die gezielte Zufuhr relevanter Nährstoffe kann nicht nur eine gestörte Wundheilung normalisieren, sondern auch die Wundheilungsprozesse beschleunigen.
 
Antioxidativen Status der Haut verbessern
Freie Radikale entstehen im Entzündungsgeschehen sowie durch äußere Faktoren wie durch Medikamenteneinnahme. Als wirksame Antioxidantien für die Prävention dekubitaler Hautläsionen eignen sich in besonderem Maße OPC aus Traubenkernextrakt. Darüber hinaus spielen OPC eine wesentliche Rolle bei der Wundheilung und sie wirken direkt beim Aufbau von Kollagengewebe mit, da sie die Proliferation und Migration der Fibroblasten und somit den Aufbau der kollagenen Matrix fördern.

Zur Erhaltung der Hauteigenschaften und Hautfunktionen eignen sich zudem Carotinoide und die Polyphenole und Catechine (EGCG) des grünen Tees. Sie stellen wesentliche Antioxidantien für die Epidermis und die darunterliegenden Gewebestrukturen dar.
 
Entzündungsprozesse positiv beeinflussen
Entzündungsprozesse werden durch entzündungsfördernde und immunsuppressive Entzündungsmediatoren unterstützt. Die Omega-3-Fettsäure EPA kann die Entstehung dieser stark inflammatorisch wirkenden Gewebshormone hemmen und ihre Wirkung durch die Bildung günstiger Eicosanoide modulieren.
 
Heilungsprozesse der Haut unterstützen
Im Zuge der Wundheilung ist die Bildung und Einlagerung von Kollagen an der Hautläsion erforderlich. Hierbei sind Eisen und Zink als Cofaktoren von essentieller Bedeutung. Zink ermöglicht als Bestandteil der Matrixmetalloproteinasen die Neubildung von Gewebe und den Wundverschluss.

Vitamin C wird als Cofaktor bei der Kollagensynthese vermehrt benötigt. Es wirkt bei der Hydroxylierung von Prolin und Lysin zu Hydroxyprolin und Hydroxylysin mit, welche charakteristische Bestandteile des Bindegewebes und für dessen strukturelle Stabilität essentiell sind. Vitamin C fungiert zudem als Antioxidans und wirkt entzündungshemmend. Gerade bei Wundheilstörungen, Dekubitus, Ulcus cruris, bei Verbrennungen und nach Operationen profitieren Patienten von einer ausreichenden Vitamin-C-Versorgung.

Pantothensäure ist Bestandteil von Coenzym A, das bei der Synthese und der Funktionalität der Hautschichten sowie bei der Zellerneuerung eine Rolle spielt. Coenzym A fungiert als Energielieferant und stimuliert Stoffwechselprozesse, die für die Zellteilung, Zellreifung und die Synthese dermaler Lipide notwendig sind. Im Wundheilungsgeschehen erhöht sich der Bedarf an Pantothensäure. Pantothensäure stimuliert die Bildung kollagensynthetisierender Fibroblasten und die Herstellung hexosaminhaltiger saurer Mucopolysaccharide, die für die Stabilität des Granulationsgewebes von Bedeutung sind. Somit ist die adäquate Versorgung mit Pantothensäure für eine rasche Wundheilung essentiell.

L-Arginin bildet auch die Vorstufe von Polyaminen, die wesentliche Bedeutung bei der Zellteilung und Proteinsynthese besitzen und deshalb proteinanabol wirken. Dieser Effekt zeigt sich besonders bei der Wundheilung. In klinischen Studien wurde belegt, dass der therapeutische Einsatz von Arginin die Wundheilungsprozesse fördern und dadurch die Heilungsphase verkürzen kann.
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