Menopausale Beschwerden

Mikronährstofftherapie

Symptome mildern
Die Wurzeln der nordamerikanischen Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) werden aufgrund der östrogenmimetischen Effekte der enthaltenen Triterpene und Alkaloide bei klimakterisch bedingten neurovegetativen Beschwerden eingesetzt. Insbesondere menopausale Beschwerden, wie etwa Hitzewallungen, Reizbarkeit und Schlafstörungen, können deutlich gelindert und positive Effekte auf die urogenitale Schleimhaut und die Knochendichte nachgewiesen werden. Die Wirksamkeit beruht u.a. auf den Inhaltsstoffen Cimicifugin, Actein und Cimicifugosid, welche als selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM) an Östrogenrezeptoren binden. Eine Abnahme der Sekretion des luteinisierenden Hormons (LH) durch Cimicifuga korreliert mit der Abnahme von Hitzewallungen in der Menopause.


Fenchel (Foeniculum vulgare) wird durch seine Hauptkomponenten Anethole, Fenchone und Estragole erfolgreich in der modernen Phytotherapie eingesetzt und spielt auch in der Behandlung von menopausalen Beschwerden eine wesentliche Rolle. In diversen Studien konnte Fenchel mitunter seine Fähigkeit zur Behandlung der Vaginalatrophie mit Auswirkung auf die Zellen und einem Rückgang der Symptome wie Trockenheit, Juckreiz, Dyspareunie und Blässe, zur Steigerung der sexuellen Zufriedenheit und der menopausalen Lebensqualität und zur Linderung von vasomotorischen Symptomen wie Hitzewallungen, Schwitzen und Nachtschweiß unter Beweis stellen.

In einer Studie wurde der Einfluss eines Kombinationspräparates aus Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) und Schwarzkümmel (Nigella sativa) mit Citalopram auf gesunde menopausale Frauen mit Hitzewallungen untersucht. Basierend auf den Ergebnissen führt die Zugabe von N. sativa und V. agnus-castus zu Citalopram zu einer möglichen Verbesserung der therapeutischen Ergebnisse. Ein Übersichtsartikel, in dem klinische Studien über die Mechanismen und Wirkungen von Heilpflanzen zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden zusammengefasst wurden, zeigte, dass Vitex agnus-castus neben anderen Heilpflanzen wie Salbeikraut (Salvia officinalis), Melisse (Melissa officinalis) oder Schwarzkümmel (Nigella sativa) bei der Behandlung des menopausalen Syndroms über verschiedene Mechanismen wirkt. In diesem Zusammenhang haben israelische Forscher festgestellt, dass ein Pflanzenextrakt aus Mönchspfeffer, Mariendistel, chinesischer Engelwurz, Traubensilberkerze, amerikanischem Ginseng und Wiesenklee die Beschwerden von Frauen in den Wechseljahren lindern kann. Bei den 55 Teilnehmerinnen ihrer Studie konnte die dreimonatige Einnahme von Mönchspfeffer Hitzewallungen um 73 % und Nachtschweiß um 69 % senken. Bei 47 % der Frauen verschwanden die Hitzewallungen. Des Weiteren verbesserte sich ihre Schlafqualität.

Vitamin B6 spielt als Pyridoxal-5-Phosphat (P5P) eine wesentliche Rolle bei diversen Funktionen im Körper und ist mitunter an der Regulation der Hormontätigkeit beteiligt. Eine ausreichende Versorgung ist auch bei Frauen im Klimakterium wichtig, da ein Mangel an Vitamin B6 und auch anderen B-Vitaminen menopausale Beschwerden verstärken kann.
 

Stimmung verbessern
Dysphoria, das kardinale Leitsymptom der menopausalen Stimmungsschwankungen, wird durch serotoninsteigernde Substanzen positiv beeinflusst. Der Serotoninspiegel steht in engem Zusammenhang mit psychischen Veränderungen wie depressiven Verstimmungen, Angst und Panikzuständen oder Aggressionen. Er beeinflusst direkt den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Appetitkontrolle und das Schmerzempfinden. 5-Hydroxy-Tryptophan (5-HTP) ist eine Zwischenstufe bei der endogenen Umwandlung der Aminosäure Tryptophan in den Neurotransmitter Serotonin und kann den Serotoninspiegel auf natürliche Weise erhöhen. Johanniskrautextrakt beeinflusst vor allem die Begleitsymptome von leichten und mittelschweren Depressionen wie Nervosität, Ängste, Unruhe oder Schlafstörungen und wirkt stimmungsaufhellend, ohne dabei müde zu machen. Johanniskrautextrakt greift über verschiedene Mechanismen in das neurovegetative Geschehen ein. Der anxiolytische und antidepressive Effekt von Johanniskraut kommt durch eine direkte Wirkung auf die Pyramidenneurone des Hippocampus zustande.
 
Hormonelle Dysbalance ausgleichen

Der in der Yams enthaltene Wirkstoff Diosgenin ist ein Saponin, das dem körpereigenen Hormon Progesteron ähnelt. Diosgenin kann an Rezeptoren gebundenes Östradiol verdrängen und dadurch – wie die bekannten Phytoöstrogene aus Soja und Rotklee - eine östrogenmodulierende Wirkung ausüben. In Abhängigkeit von der Östrogenkonzentration im Blut können Phytoöstrogene die Östrogenwirkung abschwächen (antagonistische Wirkung) oder steigern (agonistische Wirkung). Liegt ein hoher Östrogenspiegel im Blut vor, so blockieren Phytohormone die Rezeptoren für das körpereigene Östrogen, wirken aber viel schwächer. Liegt eine niedrige Konzentration vor, dann binden die Phytohormone an den freien Rezeptoren an und wirken zwar schwach, aber insgesamt ist die Wirkung höher als bei einem unbesetzten Rezeptor.

Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einnahme von Hopfen (Humulus Lupulus) bei Frauen in den Wechseljahren zu einer signifikanten Verringerung von der Häufigkeit und der Schwere von Hitzewallungen und anderen vasomotorischen Symptomen führt wie Schlaflosigkeit, Herzklopfen und Schweißausbrüche. Verantwortlich dafür sind die Bestandteile des Hopfens wie das starke Phytoöstrogen 8- Penylnaringenin (8-PN), die Flavanone 6- Penylnaringenin (6-PN) und Isoxanthohumol und Xanthohumol. Bei Phytoöstrogenen handelt es sich um sekundäre Metaboliten in Pflanzen, deren polyphenolische Struktur jener des 17β-Östradiol ähnelt, das von den Eierstöcken gebildet wird und die östrogene Wirkung von Hopfenextrakt in Studien untermalt.
 

Vor antioxidativem Stress schützen

Der durch das Klimakterium entstehende Mangel an Östrogen, welches als Antioxidans im Körper agiert, induziert oxidativen Stress durch die Freisetzung von reaktive Sauerstoffspezies (engl. reactive oxygen species, ROS) in diversen Geweben, was wiederum zu den charakteristischen menopausalen Beschwerden führt. Als bedeutendstes fettlösliches Antioxidans im menschlichen Organismus und Bestandteil aller biologischen Membranen schützt Vitamin E mehrfach ungesättigte Fettsäuren (DHA, Linolsäure etc.) hocheffektiv vor der Oxidation durch aggressive Sauerstoffradikale. Eine Studie konnte in diesem Zusammenhang zeigen, dass die tägliche Zufuhr von Vitamin E bei Frauen in der Menopause zu einem Rückgang bei der Häufigkeit und auch des Schweregrads der Hitzewallungen führte.

Durch die pharmakologisch und therapeutisch wirksamen Eigenschaften als Bioreduktoren und ihre hohe Bioverfügbarkeit sind auch Trauben- und Traubenkernextrakte sowie Resveratrol geeignete Phytotherapeutika zur Prävention und zur Behandlung von oxidativem Stress in verschiedenen Zielorganen und -geweben. Die Wirkung von Resveratrol hat sich vor allem in einer Studie von postmenopausalen Frauen gezeigt. Dabei konnte Resveratrol nicht nur das allgemeine Wohlbefinden und auch die Lebensqualität von Frauen nach der Menopause steigern, sondern auch chronische Schmerzen bei altersbedingter Osteoarthritis vermindern.

Laboruntersuchung

Mögliche Laboruntersuchung (Labor GANZIMMUN) Detailinformationen
Hormone in Speichel und Urin

Östradiol, Progesteron, DHEA, Testosteron, Adreanalin, Cortisol im Tagesprofil, Dopamin, Noradrenalin, Serotonin, Schilddrüsenhormone,

Hormondiagnostik aus Speichel
 Neurotransmitter und Stresshormone
 Cortisol und DHEA

Hormone im Serum FSH, LH, TSH, Östradiol, Progesteron
Prolaktin, Testosteron, DHEAS
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Estrogenmetaboliten im Urin Nachweis einer Estrogendominanz Estronex
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