Hämorrhoiden & Varizen

Mikronährstofftherapie

Bindegewebe stärken und Entzündung mindern
Die Rosskastanie wird traditionell bei Venenerkrankungen verwendet. Ihre Wirkung beruht auf einem Gemisch aus Flavonoiden und Saponinen, deren aktivster Vertreter das Aescin ist. Aescin wirkt entzündungshemmend und ödemabschwellend und kann den Venentonus erhöhen. Zudem wird der Abbau von Mukopolysacchariden im umliegenden Gewebe vermindert und die daraus resultierende Schädigung minimiert.

Weinlaub enthält Flavonoide, Proanthocyanidine und Anthocyane, die wegen ihrer antioxidativen Eigenschaften therapeutisch eingesetzt werden können. Die Wirkung des Weinlaubextrakts bei Venenerkrankungen beruht auf der Abdichtung von Endothelspalten in den Gefäßwänden, sodass der Ausstrom von Plasma und Wasser in das Gewebe verhindert wird. Zudem schützt der Extrakt die venulären Endothelzellen vor schädigenden Entzündungsmediatoren und verbessert die Mikrozirkulation in den Gefäßen.
Traubenkernextrakt und Pinienrindenextrakt liefern eine standardisierte Menge der stark antioxidativ wirksamen oligomeren Proanthocyanidinen (OPC). Aufgrund ihres extrem hohen Schutzpotentials gegenüber oxidativen Schäden besitzen OPC ein breites pharmakologisches und therapeutisches Spektrum. Auch bei der Stabilisierung und Erhaltung von Bindegewebsfunktionen spielen sie eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang werden sie auch bei Venenerkrankungen eingesetzt.

Mäusedorn (Ruscus aculeatus) ist eine weitere effektive pflanzliche Droge. Hauptwirkstoffe sind Ruscussaponine (Ruscin und Ruscoid). Die venentonisierende und ödemprotektive Wirkung des Mäusedorns wird durch eine Aktivierung präsynaptischer Rezeptoren und durch die Hemmung des Elastinabbaus in der Venenwand erzielt. Zudem sind eine antientzündliche Wirkung sowie die Verbesserung des lymphatischen Transports beschrieben. Rutin zählt zu den im Pflanzenreich verbreiteten Bioflavonoiden, die stark antiödematöse und venentonisierende Eigenschaften aufweisen.
 
Stuhlentleerung bei Hämorrhoiden erleichtern
Psyllium (Flohsamen), das aus den Schalen oder Spelzen von Plantago ovata gewonnen wird, enthält Schleimstoffe (wie Galakturonsäure, Xylose, Ramnose und Arabinose), welche ein hohes Wasserbindevermögen haben. Genau diese Quellfähigkeit ist es, die den Stuhl weicher und voluminöser macht. Durch das vergrößerte Stuhlvolumen und die dadurch bedingte mechanische Dehnung wird die Darmperistaltik angeregt, die Transitzeit des Stuhls verkürzt und die Darmentleerung erleichtert. Das erhöhte Stuhlvolumen und die weichere Konsistenz sind besonders bei Patienten mit hämorrhoidalen Veränderungen sowie nach Hämorrhoidektomien indiziert.
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