Coenzym Q10

Synonym(e): CoQ10, Q10, Ubiquinol, Ubiquinon
Nährstoffgruppe: Vitaminoide

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Coenzym Q10 ist eine fettlösliche körpereigene Substanz, die zum einen über die Ernährung zugeführt, zum anderen vom Organismus selbst gebildet werden kann. Im Zuge physiologischer Veränderungen kann die endogene Syntheserate eingeschränkt  bzw. der Bedarf gesteigert  und eine zusätzliche exogene Zufuhr notwendig werden. Über die Ernährung werden täglich ca. 5 – 10 mg Coenzym Q10 zugeführt. Die fettlösliche Substanz ist hierbei zwar in vielen Lebensmitteln zu finden, ihre Konzentration in den Lebensmitteln ist jedoch meist gering. Als die besten Lieferanten für Coenzym Q10 gelten Fleisch und bestimmte Fischsorten (z.B. Sardinen, Makrelen), in pflanzlicher Hinsicht Weizenkeime, Sojabohnen, Walnüsse und Mandeln.
 
Physiologische Effekte
Energiestoffwechsel
  • Ist essentiell für die Elektronenübertragung der mitochondrialen Atmungskette zur Energiegewinnung (ATP)
Antioxidans
  • Beteiligung als Redoxpartner bei antioxidativen Vorgängen
  • Verringerung der Lipidperoxidation und Steigerung der Oxidationsresistenz von Lipiden wie LDL-Cholesterin
Zellmembranen
  • Stabilisierung der Zellmembranen durch Steuerung der Ionenkanäle
  • Erhöhung der Membranfluidität und -vitalität
Immunsystem
  • Steigerung der Phagozytoseaktivität der Makrophagen und Stimulation der Proliferation der Granulozyten

Referenzwerte

Erhöhter Bedarf
Personen ab 40 Jahre, fettarme Kost, Reduktionsdiäten, Asthma bronchiale, Burnout, Chronic-Fatigue-Syndrom, Diabetes mellitus, Fibromyalgie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Statintherapie, Migräne, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Malabsorption durch Störungen der Gallenfunktion und bei gastrointestinalen Störungen
Besondere Risikogruppen für einen Mangel
Senioren, Personen unter Statintherapie, Leistungssportler, Raucher
Sicherheit von Ubiquinon:
Observes safe level (OSL): 1200 mg/d
Für Kaneka Ubiquinon wurden 900 mg/d beim Gesunden als sicher und unbedenklich eingestuft.
Kaneka Ubiquinon hat GRAS Status in USA (Generally recognized as safe).  
Sicherheit von Ubiquinol:
Täglich 300 mg/d wurden in einer Studie für sicher und unbedenklich erklärt.

Besondere Informationen

Die physiologische Bedeutung von Coenzym Q10

Coenzym Q10 (Ubiquinon) ist eine dem Vitamin E ähnliche körpereigene Substanz. Seine Aufgaben liegen in zwei Hauptbereichen: in der Elektronenübertragung in der mitochondrialen Atmungskette und der Beteiligung als Redoxpartner bei antioxidativen Vorgängen. Coenzym Q10 ist somit an der ATP-Synthese und damit grundlegend an der Energiegewinnung in den Zellen beteiligt. Suboptimale Abläufe im Citratzyklus der Mitochondrien führen zu einer unzureichenden Bereitstellung von biochemischen Energieformen, die sich im Gewebe und auf Organebene symptomatisch manifestiert. Die Skelettmuskulatur und der Herzmuskel sind dabei primär betroffen (1). Durch die zentralen Aufgaben beim antioxidativen Schutz biologischer Membranen trägt Coenzym Q10 zu einer Stärkung der Immunabwehr bei, fördert die Integrität und Stabilisierung von Zellmembranen und beugt radikalinduzierten Alterungsprozessen der Zellorgane vor.
 

Coenzym Q10 – ein bedingt essentieller Nährstoff

Coenzym Q10 ist eine körpereigene Substanz, die sowohl vom Organismus selbst synthetisiert werden kann als auch mit der Nahrung aufgenommen wird. Beim gesunden Menschen zählt Coenzym Q10 nicht zu den essentiellen Verbindungen. Im Zuge physiologischer Veränderungen, bei denen die Syntheserate eingeschränkt oder der Bedarf erhöht ist, kann eine exogene Zufuhr notwendig werden. Coenzym Q10 wird deshalb zu den bedingt essentiellen Nährstoffen gezählt (2), deren Supplementierung bei bestimmten Erkrankungen und bei gesteigertem Bedarf notwendig wird. Dazu zählen neben Herzerkrankungen, Diabetes mellitus, neurodegenerativen Erkrankungen und Tumorerkrankungen auch Alterungsvorgänge sowie Leistungssport und erhöhter oxidativer Stress (3).
 

Ubiquinon - Ubiquinol

Coenzym Q10 existiert in zwei biochemischen Formen, als Ubiquinon und als reduziertes Ubiquinol. Beide Verbindungen werden mit der Nahrung aufgenommen und beide existieren im Körper. Das reduzierte (nicht oxidierte) Ubiquinol ist dabei die aktivere Form von Coenzym Q10. Coenzym Q10 als Ubiquinon muss im Körper erst über mehrere enzymatische Schritte in die aktive Ubiquinolform überführt werden, ein Vorgang, der vom Selen- und Zinkstatus beeinflusst wird und mit zunehmendem Alter oder bei Erkrankungen eingeschränkt sein kann.
 

Höhere Bioverfügbarkeit und bessere Mitochondrialpräsenz von Ubiquinol

Ubiquinol verfügt im Vergleich zu Ubiquinon über zwei zusätzliche Wasserstoffgruppen, wodurch sich die Polarität des Benzoquinonrings erhöht. Dieser Umstand könnte für die beobachtete bessere Bioverfügbarkeit des Ubiquinols verantwortlich sein. In einer Studie mit Biogena Coenzym Q10 active Gold  Ubiquinol zeigte die aktive reduzierte Form eine stark verbesserte Aufnahmequote. Bereits nach einem Monat waren die Q10-Plasmawerte der Teilnehmer, die mit 50 mg/d Ubiquinol supplementiert wurden, fast doppelt so hoch wie die Werte der Teilnehmer, die 120 mg/d Ubiquinon erhalten hatten (4).

Dass die höheren Plasmawerte auch zu einer besseren Mitochondrialpräsenz und dadurch zu einer erhöhten Energiebereitstellung führen, zeigten die Ergebnisse der Leistungstests. Auch hier lag die Ubiquinolgruppe in allen Parametern weit über der Ubiquinongruppe (5).

Weitere Studien zeigen, dass bei Herzpatienten, die nur unzureichend auf eine Ubiquinonsupplementierung ansprechen und unbefriedigende klinische Verbesserungen zeigen, durch eine Substitution mit dem aktiven Ubiquinol sowohl eine deutliche Erhöhung der Plasmaspiegel als auch eine Steigerung der Herzfunktionen und ein günstiges klinisches Ergebnis erreicht werden kann (5).
 

Statininduzierte Coenzym-Q10-Depletion

Eine besondere Bedeutung kommt Coenzym Q10 bei der Behandlung statininduzierter Nebenwirkungen zu. Die cholesterinsenkenden Substanzen vom Typ CSE-Hemmer inhibieren die Biosynthese der Mevalonsäure aus 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A und unterbrechen damit die Biosynthese von Cholesterin, das aus der Mevalonsäure gebildet wird. Da Mevalonsäure auch die Ausgangssubstanz für die endogene Coenzym-Q10-Synthese darstellt, führt dieser Prozess auch zu einer verminderten Coenzym-Q10-Eigensynthese (6).

In klinischen Studien und in der therapeutischen Praxis kann bei vielen Patienten unter der Einnahme von CSE-Hemmern bzw. HMG-CoA-Reduktase-Hemmern (wie z.B. Simvastin, Lovastin, Pravastin) ein signifikanter Abfall der Coenzym-Q10-Plasma-spiegel (<12 µg/ml) beobachtet werden (7).
Eine Behandlung mit Atorvastatin senkte beispielsweise die Coenzym-Q10-Spiegel der Patienten von 0,81 (+/- 0,21) auf 0,46 (+/- 0,10) µg/ml (8).

Die Bedeutung von Coenzym Q10 für den mitochondrialen Energiestoffwechsel legt nahe, dass die Beeinträchtigung des Coenzym-Q10-Status wahrscheinlich eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von statininduzierten Nebenwirkungen spielt. Dazu zählen Myalgien und Myopathien wie Muskelschmerzen, Muskelermüdung oder verminderte Muskelleistung sowie erhöhtes Auftreten von Verletzungen der Bänder und die Neigung zu Krämpfen und Entzündungen der Sehnen.

Da Coenzym Q10 für die Bildung von ATP in der mitochondrialen Atmungskette unentbehrlich ist, kann eine Q10-Depletion zu den beobachteten Leistungsstörungen der Skelettmuskulatur und auch des Herzmuskels führen (9). In einer klinischen Studie konnte nach 30 Tagen eine 40 %-ige Reduzierung der Muskelschmerzen bei einer Supplementierung von täglich 100 mg Coenzym Q10 erreicht werden (10).
 

Herzfunktion, kardiologische Erkrankungen und Blutdruck

Coenzym Q10 ist auch für den Energiestoffwechsel des Herzmuskels essentiell. Bei kardiologischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und ischämischen Herzerkrankungen sind die Q10-Spiegel im Herzmuskel deutlich erniedrigt. Dieser energetischen Verarmung des Gewebes kann durch eine regelmäßige tägliche Substitution mit 60 – 500 mg Q10 entgegengesteuert werden (11). Generell wird Coenzym Q10 als Adjuvans bei chronischen Herzerkrankungen empfohlen. Klinische Studien belegen, dass bei 60 – 75 % der mit Coenzym Q10 behandelten Patienten eine deutliche Besserung der Leistungsfähigkeit eintrat. Bei Herzinsuffizienz wurde eine deutliche Steigerung der Lebenserwartung beobachtet (12). Die Supplementierung mit Coenzym Q10 in diesem Indikationsrahmen gehört mittlerweile in vielen Ländern zum klinischen Standard und wird als sichere und gut tolerierte begleitende Maßnahme empfohlen (13). Eine Metaanalyse bestätigt das Potential von Coenzym Q10 als nebenwirkungsfreie und wirkungsvolle Therapiemaßnahme bei Hypertonie. Sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck konnte durch eine Q10-Substitution signifikant gesenkt werden (14).
 

Schutz vor arteriosklerotischen Veränderungen und vor statinbedingten Myopathien

Durch seine starken antioxidativen Fähigkeiten ist Coenzym Q10 eine wichtige Substanz bei der Prävention und Behandlung von Arteriosklerose. Nach einem Myokardinfarkt zeigt eine Q10-Substitution eine deutliche Senkung reaktiver Radikale und damit eine Reduzierung des Risikos für weitere Atherothrombosen (15)(7)(16)(17).
 

Coenzym Q10 in Migräneprävention und zur Tinnitusbehandlung

Ein neues Therapiefeld stellt der Einsatz von Coenzym Q10 bei Migräne dar. Klinische Studien deuten darauf hin, dass bei pädiatrischer und Erwachsenenmigräne der Coenzym-Q10-Status unter den normalen Werten liegt. Eine Supplementierung mit 1 - 3 mg Coenzym Q10/kg KG führt zu einer signifikanten Reduzierung der Migränehäufigkeit und -intensität (19). Dies bestätigen frühere Studien, die mit einer Coenzym-Q10-Substitution von 150 mg/Tag über drei Monate eine Verminderung der Zahl der Migräneattacken um über 50 % beobachten konnten (19). Es gibt auch erste Hinweise auf einen möglichen therapeutischen Einsatz von Coenzym Q10 bei Tinnitus aurium. Eine Untergruppe des Probandenkollektivs, bei denen zuvor ein erniedrigter Coenzym-Q10-Status nachgewiesen worden war, reagierte mit signifikanten Verbesserungen der Tinnitussymptome nach der Q10-Supplementierung (20).
 

Alterungsprozesse und Leistungsfähigkeit

Mit zunehmendem Alter nimmt aufgrund eingeschränkter Eigensynthese die Q10-Konzentration in verschiedenen Geweben deutlich ab. Vor allem das Herz, aber auch die Muskulatur ist betroffen. Da die verminderte ATP-Synthese und die dadurch reduzierte Energiegewinnung für die generell nachlassende Leistungsfähigkeit des Organismus verantwortlich zu sein scheinen, wird vermutet, dass die Aufrechterhaltung der Coenzym-Q10-Konzentrationen einem altersbedingten Leistungsabfall sowie Alterungsprozessen im Allgemeinen entgegensteuern kann. Dies geschieht, neben der bereits erwähnten Verbesserung der ATP-Synthese und den nachgewiesenen antioxidativen Funktionen, auch durch eine Regulation der Genexpression, die für die altersbedingte Veränderung der Anzahl und Länge von Muskelfasern verantwortlich ist (21). Zudem kann Coenzym Q10 eine nachlassende Adaptation von alterndem Gewebe in Bezug auf Stress reduzieren und die adäquate Reaktion auf Stressoren erhalten. Dies konnte für das Herzgewebe, aber auch für andere Organe in klinischen Studien belegt werden (22).
 

Coenzym Q10 bei idiopathischer Infertilität

Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass eine Supplementierung mit Ubiquinol die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien signifikant erhöht. In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurde 228 Männern mit idiopathischer Infertilität, also Unfruchtbarkeit ohne bekannte Ursache, 26 Wochen lang 200 mg Ubiquinol pro Tag oder ein Placebo verabreicht. Die anschließende Untersuchung ergab, dass sich die Qualität der Samenflüssigkeit in der Interventionsgruppe signifikant verbessert hatte, und zwar  sowohl in Bezug auf die Erhöhung die Spermadichte als auch die Verbesserung der Beweglichkeit der Spermien und der Spermamorphologie (23).
In einer weiteren Studie wurde untersucht, wie sich eine Coenzym-Q10-Gabe auf die Schwangerschaftsrate der Partnerin auswirkt. 287 Männern mit idiopathischer Infertilität wurde zweimal täglich für zwölf Monate je 300 mg Coenzym Q10 verabreicht. Die Resultate waren vielversprechend: Sowohl die Spermienkonzentration als auch die Spermienbeweglichkeit verbesserten sich signifikant. Nach Beendigung der Supplementierung wurde nach weiteren zwölf Monaten eine signifikante Erhöhung (34,1 %) der Schwangerschaftsrate der Partnerin festgestellt. Q10-Gabe verbesserte somit in dieser Studie die Samenqualität mit positivem Effekt auf die Schwangerschaftsrate (24).
 

Coenzym Q10 – therapeutischer Einsatz bei Parodontopathien

Verschiedene klinische Studien an Patienten mit Parodontitis und Gingivitis bestätigen eine Verminderung des Coenzym-Q10-Gehalts und dadurch eine energetische Verarmung des betroffenen Zahngewebes (25). Eine orale Supplementierung sowie die topische Anwendung durch ein Q10-Mundspray zeigt nach sechs-wöchiger Behandlung signifikante Verbesserungen beim Entzündungsgeschehen, bei der Blutungsbereitschaft, bei der Tiefe der Zahntaschen und der Zahnmobilität.
 

Begleitender Einsatz in der Onkologie

Bei Krebspatienten kann häufig ein erniedrigter Coenzym-Q10-Spiegel beobachtet werden. Studien zeigen, dass Tumorpatienten von therapiebegleitenden Q10-Gaben profitieren können. In einer Fallstudie erhielten 84 Patientinnen mit Mammakarzinom und erhöhten Tumormarkern Tamoxifen und Coenzym Q10, Niacin und Riboflavin, wobei es zu einem signifikanten Abfall der Tumormarker kam (23). In einer neun Jahre dauernden Pilotstudie mit 41 Krebspatienten im Endstadium verbesserte die orale Behandlung mit Q10 und einem Antioxidantienmix deren Überlebenschancen. 76 % der Patienten lebten länger als prognostiziert (26).
 

Coenzym Q10 beim Chronischen Erschöpfungssyndrom und Long COVID

Aufgrund der symptomatischen Parallelen des Long-Covid-Syndroms zum Chronischen Erschöpfungssyndrom (engl. chronic fatigue syndrom, kurz CFS) spielen sowohl Coenzym Q10/Ubiquinol als auch NADH (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) eine wesentliche Komponente als Teil der Elektronentransportkette, die für die mitochondriale ATP-Produktion verantwortlich ist. Beim CFS zeigen sich nachweislich Störungen der CoQ10- und NADH-Spiegel, sowie des Redox-Status. In einer Studie mit 207 Patienten von Castro-Marrero et al. führte eine Gabe von 200 mg CoQ10 und 20 mg NADH über einen Zeitraum von 12 Wochen zu einer Verringerung der kognitiven Müdigkeit („Brainfog“) und der allgemeinen Ermüdungswahrnehmung, sowie zu einer Verbesserung der Lebens- und Schlafqualität (27).
 

Bioidentisches, 100 % natürliches all-trans-Coenzym Q10

Coenzym Q10 ist in unterschiedlichen Qualitäten auf dem Markt, weshalb seriöse Anbieter auf eine hochwertige und sichere Quelle des verwendeten Coenzyms Q10 achten. Die japanische Firma Kaneka zählt seit 25 Jahren zu den weltweit führenden Coenzym-Q10-Produzenten und hat mit einem neuen, bisher einzigartigen Herstellungsverfahren seine Position als innovativer und seriöser Q10-Lieferant weiter gefestigt. Kaneka Coenzym Q10 wird in Biosyntheseprozessen durch spezielle Hefezellen gebildet, aus denen im Extraktionsverfahren ein bioidentisches Coenzym Q10 gewonnen wird. Das Kaneka Coenzym Q10 gleicht dadurch dem natürlichen all-trans-Coenzym Q10 aus Nahrungsmitteln völlig und ist frei von synthetischen cis-Isomeren. Alle Schritte des Herstellungsprozesses erfüllen pharmazeutische GMP-Standards, sichern eine verlässliche und konsistente Substratqualität und sind als kosher zertifiziert. Kaneka Coenzym Q10 wurde zudem auf seine toxikologische Sicherheit getestet und in Dosierungen bis zu 900 mg/Tag bei gesunden Probanden als unbedenkliche und gut tolerierte Substanz eingestuft (28).
 

Die NutriGellets-Technologie - ein neues Zeitalter der Mikronährstoffherstellung

NutriGellets sind speziell hergestellte Perlen aus Fischgelantine, in welche die Aktivsubstanzen gleichmäßig eingelagert und verteilt sind. Selbst empfindliche Wirksubstanzen wie das Ubiquinol sind durch die Gelatinematrix geschützt, stabil und können in eine transparente ungefärbte Kapselhülle eingebracht werden. Dadurch enthalten die Kapseln also nur Ubiquinol als Aktivsubstanz; auf Hilfsstoffe, Farbstoffe und Konservierungsmittel kann gänzlich verzichtet werden. Zudem optimiert die NutriGellets-Technologie die Bioverfügbarkeit der aktiven Substanzen. Die natürliche Polymerstruktur der Gelatine bewirkt eine gleichmäßige Verteilung der Wirkstoffe sowie eine Vergrößerung der Oberfläche. Im wässrigen Milieu und in der Wärme des Dünndarms löst sich die Matrix auf, die Aktivstoffe werden nun sehr fein und gleichmäßig dispergiert, ölige Substanzen bilden eine stabile Emulsion und können vom Körper leicht aufgenommen werden.

Labordiagnostik

Parameter Substrat Referenzwert Beschreibung
Coenzym Q10 Blut (EDTA) präventiv:
1,0 - 1,2 mg/l
therapeutisch:
> 2,5 mg/l
  Leistungssportler: >3,0 mg/l
bei neurodegenerativen Erkrankungen:
>4,0 mg/l
Einzelparameter
Coenzym Q10 (cholesterinkorrigiert) Blut (Serum) > 0,200 Einzelparameter
Nutrigenetik
Bestimmte Genstellen und deren Auswirkungen auf den Vitaminbedarf

Gen

rsNummer

Risiko SNP

Beschreibung

Empfohlene Nährstoffe

TXN

 

rs2301241

T

Thioredoxin (TXN) spielt eine wichtige Rolle im physiologischen Redoxsystem. Durch eine reduzierte Effizienz wird weniger Vitamin C und Coenzym Q10 rezykliert. Vitamin E als wichtiges Antioxidans kann zusätzlich nachteilige Effekte kompensieren (29).

Vitamin E, 
Coenzym Q10 und
Vitamin C

Mögliche Mangelsymptome

Auswirkung auf Symptomatik
Allgemeinbefinden Müdigkeit, Schwäche, chronisches Müdigkeitssyndrom
Muskel Muskelschwäche, Muskelschmerzen
Herz-Kreislauf Störungen der kardialen Bioenergetik
Endotheliale Dysfunktionen
Radikalassoziierte Erkrankungen Erhöhtes Risiko für Morbus Alzheimer, Tumore, Morbus Parkinson
Mitochondriale Dysfunktion Erhöhte Laborparameter für nitrosativen Stress (Pyruvat/Lactat, Citrullin, Methylmalonsäure)

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Zur Migräneprophylaxe 100 – 300 mg Ubiquinon/d oder
60 mg Ubiquinol/d

Zur Medikationsbegleitung bei Statinen
Zur Vermeidung von statininduzierten Nebenwirkungen, insbesondere von Myopathien

100 – 300 mg Ubiquinon/d oder
60 mg Ubiquinol/d
Therapiebegleitend bei kardiologischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Angina pectoris oder nach einem Myokardinfarkt 100 – 500 mg Ubiquinon/d oder
60 – 120 mg Ubiquinol/d
Zur Verbesserung des antioxidativen Status bei Diabetes mellitus und zur Reduzierung des Risikos arteriosklerotischer und neurodegenerativer Erkrankungen 100 – 300 mg Ubiquinon/d oder
60 mg Ubiquinol/d
Zum Erhalt der Leistungsfähigkeit mit zunehmendem Alter sowie beim Leistungssport 100 – 300 mg Ubiquinon/d oder
60 mg Ubiquinol/d
Therapiebegleitend bei Tumorerkrankungen 100 – 500 mg Ubiquinon/d oder
60 – 120 mg Ubiquinol/d

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Coenzym Q10 sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um die Aufnahme zu verbessern.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen können bei langfristiger hochdosierter Einnahme gastrointestinale Beschwerden (Durchfall, Übelkeit) oder Hautirritationen auftreten.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Cholesterinsenker
(Statine)
Statine hemmen die Coenzym-Q10-Biosynthese, Supplementierung von Coenzym Q10 kann die Nebenwirkungen deutlich verringern.
Anthrazykline
(z.B. Doxorubicin, Daunorubicin) 
Erhöhen den Coenzym-Q10–Bedarf durch vermehrte Bildung freier Radikale, Prämedikation kann die anthrazyklininduzierte Kardio- und Lebertoxizität verringern.
Antiparkinsonmittel
(Levodopa, Methyldopa)
Durch vermehrte Bildung von freien Radikalen sind die Coenzym-Q10–Spiegel verringert, das führt zu Störungen in der Atmungskette.

Antikoagulantien

(Marcoumar)

In vitro kommt es durch die strukturelle Verwandtschaft zwischen Coenzym-Q10 und Menachinon (Vitamin K2) zu einer Beeinträchtigung in der Vitamin-K-Antagonistenwirkung.
Betablocker
(z.B. Metoprolol, Timolol)
Coenzym Q10 unterstützt die Wirksamkeit von Betablockern.
Neuroleptika, trizykische Antidepressiva
(z.B. Phenothiazine)
Hemmung mitochondrialer Coenzym-Q10–abhängiger Enzymsysteme der Atmungskette, Verringerung von kardialen Nebenwirkungen.
Orale Antidiabetika
(Sulfonylharnstoffe)
Stabilisierung der Blutzuckerspiegel durch Coenzym Q10 verbessert.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Spurenelemente Selen ist essentiell für die Regeneration von Ubiquinon zu Ubiquinol.
Aminosäuren Coenzym Q10 verbessert die Wirkung von L-Carnitin.
Vitamine Vitamin E wird durch Coenzym Q10 regeneriert (Vitamin-E-Spareffekt).

Verbindungen

Beschreibung des Mikronährstoffes
Fettlösliche körpereigene Substanz
Verbindungen

Ubiquinon und Ubiquinol

Referenzen

Referenzen

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Referenzen Interaktionen
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