Tomatenspezialextrakt

Synonym(e): Fruitflow, Lykopin, Lycopin
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Der Tomatenspezialextrakt FruitFlow ist ein patentierter und standardisierter Rohstoff. Anders als beim normalen Tomatenextrakt ist der Spezialextrakt durch ein besonderes Verfahren auf mehrere bestimmte Aktivsubstanzen standardisiert.
 
Physiologische Effekte
Antioxidans
  • Hemmung der Lipidoxidation
  • Sauerstoffradikalfänger
  • Antioxidativer Lichtschutz 
Antithrombotisch
  • Durch Stabilisation der Thrombozytenform mittels Hemmung der thrombininduzierten Aggregation und Inhibition von Glykoprotein 2b/3a 
Herz-Kreislauf 
  • Verringerung der LDL-Oxidation 

Besondere Informationen

Antithrombotische Effekte von Tomatenspezialextrakt
Fruitflow ist ein wasserlöslicher Spezialextrakt aus Tomaten mit einem standardisierten Gehalt an 37 bioaktiven Inhaltsstoffen. Die antithrombotischen Effekte von Tomatenspezialextrakt auf humane Thrombozyten wurden bereits 2001 beschrieben. In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie an 90 gesunden Personen konnte eine 70 %ige Reduktion der Thrombozytenaggregation nachgewiesen werden (1). Mittlerweile wurden die antithrombotischen Eigenschaften von Fruitflow in zehn unterschiedlichen Studien getestet und von der EFSA (European Food Safety Authority) bestätigt. In der Aktivierungsphase der Blutgerinnung verändern glatte Blutplättchen ihre Oberfläche und werden „spiky“ („stachelig“). Dieser reversible Vorgang kann durch eine Vielzahl von Faktoren wie Stress oder hohe Cholesterinwerte ausgelöst werden. Dadurch wird die Aggregation der Thrombozyten begünstigt und das Thromboserisiko steigt. Die antithrombotische Wirkung des Tomatenextraktes basiert auf der Stabilisation der Thrombozytenform durch Hemmung der thrombininduzierten Aggregation und Inhibition von Glykoprotein 2b/3a (1)(2). Die thromboxan- und arachidonsäureinduzierte Blutgerinnung wird dagegen nicht wesentlich beeinflusst (3).
 
Atheroprotektive Wirkung als Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Neben antithrombotischen Effekten zeigen Inhaltsstoffe aus der Tomate auch direkte positive Effekte auf die Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems. Ein häufiger Konsum von Tomatenprodukten korreliert invers mit der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (4). Der atheroprotektive Mechanismus basiert auf der Beeinflussung der Cholesterinspiegel (5) und der effizienten Reduktion oxidativer Prozesse (6). In einer Studie an gesunden Personen mit normalen Cholesterinwerten konnte nach dreiwöchiger Erhöhung der Tomatenzufuhr eine signifikante Reduktion von LDL-Cholesterin um 12,9 % und eine Verminderung an oxidierten Phospholipiden nachgewiesen werden (5).

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Tomatenspezialextrakt sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
  Hinweis:
  • Für eine optimale Thrombosephrophylaxe ist daher die einmalige Einnahme von Tomatenspezialextrakt unmittelbar vor Reiseantritt ausreichend. Bei Langstreckenflügen sollte eine weitere Dosis nach zwölf Stunden eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Antikoagulantien
(z.B. ASS, Clopidogrel)
Die gleichzeitige Einnahme kann die Wirkung von Antikoagulantien verstärken.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt. 

Referenzen

Referenzen

1) Dutta-Roy, A. K. et al. 2001. Effects of tomato extract on human platelet aggregation in vitro. Platelets. 12(4):218-27.
2) Fuentes, E. et al. 2012. Bioassay-Guided Isolation and HPLC Determination of Bioactive Compound That Relate to the Antiplatelet Activity (Adhesion, Secretion, and Aggregation) from Solanum lycopersicum. Evid Based Complement Alternat Med. 2012:1-10. doi: 10.1155/2012/147031.
3) O'Kennedy, N. et al. 2006. Effects of antiplatelet components of tomato extract on platelet function in vitro and ex vivo: a time-course cannulation study in healthy humans. Am J Clin Nutr. 84(3):570-9.
4) Jacques, P.F. et al. 2013. Relationship of lycopene intake and consumption of tomato products to incident CVD. Br J Nutr. 110(3):545-51. doi: 10.1017/S0007114512005417.
5) Silaste, M. L. et al. 2007. Tomato juice decreases LDL cholesterol levels and increases LDL resistance to oxidation. Br J Nutr. 98(6):1251-8.
6) Catalano, A. et al. 2013. Comparative antioxidant effects of lycopene, apo-10'-lycopenoic acid and apo-14'-lycopenoic acid in human macrophages exposed to H2O2 and cigarette smoke extract. Food Chem Toxicol. 51:71-9. doi: 10.1016/j.fct.2012.08.050. 

Referenzen Interaktionen:
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und 

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