Kollagen

Synonym(e): Collagen, Natives Kollagen
Nährstoffgruppe: Gelenk- & Gewebewirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Kollagen ist ein tierisches Eiweiß, welches in Knorpel, Knochen, Haut und Schwarten von Zucht- und Wildtieren enthalten ist. Durch Kochen dieser tierischen Bestandteile löst sich Kollagen und geht in Wasser über. Gereinigt und getrocknet ist Kollagen als „Gelatine“ bekannt. Diese wird zur Bindung verschiedener Cremen und Mousses benutzt oder für Sülzen und Aspik verwendet.
Physiologische Effekte
Bindegewebe
  • Wichtiges Strukturprotein im Bindegewebe (Knochen, Zähne, Knorpel, Sehnen, Bänder)
  • Mengenmäßig häufigstes Protein im menschlichen Körper

Besondere Informationen

Natives Kollagen (Typ II) bei degenerativen Gelenkerkrankungen
Kombinationspräparate sind bei der nutritiven Therapiebegleitung degenerativer Gelenkerkrankungen am Vormarsch. Neben Glukosamin, Chondroitin und Hyaluronsäure ist natives Kollagen in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Natives Kollagen (Typ II) ist ein wesentlicher Bestandteil von Knorpelgewebe. Nur natives Kollagen des Typs II besitzt die spezielle Tripelhelix, die für reißfeste Kollagenfasern notwendig ist. Als Katalysator stabilisiert natives Kollagen (Typ II) zudem Sehnen und Bindegewebe.1 Im Gegensatz zu Chondroitin und Glukosamin, die langsam wirken, zeigt natives Kollagen (Typ II) bereits nach 90 Tagen eine deutliche Verbesserung aller Parameter. Unter anderem führte die orale Einnahme zu einer Reduzierung auf der WOMAC-Skala um 33 %.In einer Studie mit 40 Kniearthrose-Patienten führte die Kombination von nativem Kollagen (Typ II) und Boswellia serrata zu einer signifikanten Verringerung der Schmerzen, der Steifheit und zu einer Verbesserung der körperlichen Funktionen.3 
 
Kollagen Typ I  bei degenerativen Sehnenerkrankungen

Für die Struktur und damit für die Belastbarkeit der Sehne ist hauptsächlich das Kollagen Typ I verantwortlich. Über 95 % des Kollagens der Sehnen ist Kollagen Typ I.2 Die Einnahme von Kollagen Typ I induziert eine signifikante Zunahme des Kollagen-Fibrillen-Durchmessers und verändert zudem die Mucopolysaccharidzusammensetzung im extrazellulären Bereich der Tenozyten, was zu einer verbesserten Sehnenfunktion führt.4
 

Kupfer - Cofaktor der Bindegewebssynthese
Bei Gelenkentzündungen spielt vermutlich auch der Kupferstatus eine Rolle. Erniedrigte Kupferwerte werden mit einer erhöhten Entzündungsinzidenz assoziiert. Außerdem beeinträchtigt ein Kupfermangel den Kollagen- und Elastinstoffwechsel.5 Das kupferhaltige Enzym Lysyloxidase ist für den Aufbau und die Vernetzung von Kollagen und Elastin wesentlich, weshalb ein Kupferdefizit zu Bindegewebsstörungen führen kann. Für die optimale Wirkung von Kollagen sollte daher auf einen ausreichenden Kupferspiegel geachtet werden.

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Zur Unterstützung bei degenerativen und/oder entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Osteoarthritis oder Osteochondritis 3 mg/d
(Kollagen Typ 2)
Zur nutritiven Unterstützung des Hautbildes und der Hautstruktur

3 mg/d
(Kollagen Typ 2)  

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Kollagen sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Keine Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Verbindungen

Beschreibung des Mikronährstoffes
Strukturprotein des Bindegewebes, z.B. zum Aufbau von Sehnen- (Kollagen Typ I) und Knorpelgewebe (Kollagen Typ II)
Verbindungen
Relevante Verbindungen: Typ I: Haut, Sehnen, Knochen etc.
Typ II: hyaliner und elastischer Knorpel
Typ III: Gefäßwände, innere Organe
Typ IV und Typ V: Basallamina

Referenzen

Referenzen

1 Crowley, D. C. et al. 2009. Safety and efficacy of undenatured type II Kollagen in the treatment of osteoarthritis of the knee: a clinical trial. Int J Med Sci. 6(6):312-21. 
2 G. Zhang, B. B. et al. 2005. Development of tendon structure and function: Regulation of collagen fibrillogenesis. J Musculoskelet Neuronal Interact. Bd.5, 1, S.5-21.
3 Jain, A. V., Jain, K. A., Vijayaraghavan, N. 2021. AflaB2® and osteoarthritis: a multicentric, observational, postmarketing surveillance study in Indian patients suffering from knee osteoarthritis. Int J Res Orthop. 7(1):110-115.
4 Minaguchi, J. et al. 2005. Effects of ingestion of collagen peptide on collagen fibrils and glycosainoglycans in Achilles tendon. J Nutr Sci Vitaminol. Bd.51, 3,S.169-174.
5 Martin, M. 2006. Larbormedizin in der Naturheilkunde.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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