Ingwer

Synonym(e): Gingerol, Zingiber officinale, Zingiberen, Zingiberol
Nährstoffgruppe: Pflanzliche Extrakte & Wirkstoffe

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung
Ingwer ist eine Pflanze der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) und wächst in den Tropen und Subtropen. Der Wurzelstock enthält ätherische Öle und mehrere Scharfstoffe, weshalb er zur Herstellung von Gewürzen und Phytotherapeutika verwendet wird. In der Nahrung findet sich Ingwer als kandierte Süßigkeit, als Ingwerkonfitüre oder als purer Ingwerpresssaft. Darüber hinaus sind Tees, Erfrischungsgetränke und Biere mit Ingwer erhältlich.
Physiologische Effekte
Verdauungssystem
  • Krampflösende Eigenschaften
  • Anregung der Gallebildung
  • Antiemetische Wirkung
Immunsystem
  • Stimulation des Immunsystems

Besondere Informationen

Ingwer zur Unterstützung der Verdauungsleistung
Als pharmakologische Leitsubstanzen von Ingwer (Zingiber officinale) gelten vor allem Gingerol, aber auch Zingiberen und Zingiberol. Durch die spasmolytischen, cholagogen und karminativen Eigenschaften dieser Pflanzenstoffe wird Ingwer bei dyspeptischen Beschwerden therapeutisch verwendet. Zudem ist Ingwer ein wirkungsvolles pflanzliches Antiemetikum (1). Neuere Studien weisen auf eine gute leberprotektive Wirkung bei chemischer Exposition (2) sowie auf ausgeprägte antikanzerogene Fähigkeiten der enthaltenen Leitsubstanzen hin (3). 
Ingwer zur Infektionsabwehr
Klinische Studien belegen, dass Ingwer, neben sekretolytischen Eigenschaften, auch ein wirkungsvolles antimikrobielles und antivirales Substrat darstellt (4).

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 
Ingwerextrakt sollte zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hinweis:
  • Zur Anregung der Gallensekretion sollte Ingwerextrakt eine Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Kontraindikationen
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Kontraindikationen bekannt.

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
NSAIDs (z.B. Diclofenac, ASS, Ibuprofen) Ingwer kann die Wirkung von NSAIDs verbessern.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Spurenelemente Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine relevanten Wechselwirkungen bekannt.

Referenzen

Referenzen

1) Wagner, H., Wiesenauer, M. 2003. Phytotherapie. Phytopharmaka und pflanzliche Homöopathika.
2) Yemitan, O. K., Izegbu, M. C. 2006. Protective effects of Zingiber officinale (Zingiberaceae) against carbon tetrachloride and acetaminophen-induced hepatotoxicity in rats. Phytother Res. 20(11):997-1002
3) Shukla, Y., Singh, M. 2007. Cancer preventive properties of ginger: a brief review. Food Chem Tixicol. 45(5):683-90
4) Chrubasik, S. et al. 2005. Zingiberis rhizome: a comprehensive review on the ginger effect and efficacy profiles. Phytomedicine. 12(9):684-701

Referenzen Interaktionen:
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning–Prävention–Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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