Alpha-Linolensäure

Synonym(e): Hanföl, Leinöl, Ölziehen
Nährstoffgruppe: Fettsäuren

Vorkommen und physiologische Effekte

Vorkommen in der Nahrung

Alpha-Linolensäure (ALA) - oder auch einfach Linolensäure genannt - gehört zur Gruppe der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Der Name Linolensäure leitet sich vom griechischen Wort „linos“ für Lein (Flachs) ab. Linolensäure ist als natürlicher Bestandteil der Triglyceride in vielen pflanzlichen Ölen enthalten. Einen besonders hohen Anteil an Linolensäure weist das Leinöl (> 50 % Linolensäureanteil) auf. Aber auch andere Pflanzenöle wie Hanföl, Walnussöl, Rapsöl und Sojaöl enthalten beträchtliche Mengen an Linolensäure. Pflanzliche Linolensäure stellt eine gute Alternative für Vegetarier, Veganer und Menschen mit Fischaversion zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren dar.
 

Physiologische Effekte
Fettstoffwechsel
  • Alpha-Linolensäure ist die Vorstufe der Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
  • Positive Beeinflussung des Cholesterinspiegels durch Senkung der LDL-Werte und Erhöhung der HDL-Werte.
Herz-Kreislauf-System
  • Kardioprotektive Wirkung durch die Reduktion vaskluärer Entzündungen und Plaquebildung.
Immunsystem
  • Verbesserung der Immunkompetenz durch Modulation der Immunantwort.

Besondere Informationen

Alpha-Linolensäure aus Leinöl – eine traditionelle Substanz in der modernen Medizin
Leinöl wird aus dem reifen Samen des Flachs (Linum usitatissimum) gewonnen. War es früher ein beliebtes Hausmittel gegen Husten, Verbrennungen und Magenbeschwerden, so findet es heute wegen des hohen Anteils an der essentiellen Omega-3-Fettsäure „Alpha-Linolensäure“ Anwendung in der Naturheilkunde und in einer ganzheitlich orientierten Schulmedizin. Leinöl sollte immer frisch und in kleinen Mengen gekauft und dunkel und kühl gelagert werden, dann hat es einen feinen nussigen Geschmack. Es wird wegen seiner präventiven und therapeutischen Eigenschaften in der begleitenden Mikronährstofftherapie eingesetzt.
 
Die Biosynthese der essentiellen Fettsäuren
Bestimmte mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann der menschliche Organismus nicht oder nicht in ausreichender Menge synthetisieren. Sie sind daher essentiell, das heißt, sie müssen exogen mit der Nahrung zugeführt werden. Der Körper benötigt dabei zwei Arten von Grundstrukturen, die Omega-3- und die Omega-6- Verbindungen. Die beiden wesentlichen Substanzen, die als Ausgangsverbindungen für alle anderen endogen hergestellten Fettsäuren dienen, sind die Linolsäure für die Omega-6-Reihe und die Alpha-Linolensäure (ALA) für die Omega-3-Reihe. So kann die Linolsäure (Omega-6) im Körper in die Gamma-Linolensäure und weiter in die Arachidonsäure umgewandelt werden, während die Alpha-Linolensäure (Omega-3) als Vorstufe der Eicosapentaensäure (EPA) und der Docosahexaensäure (DHA) dient. Es wird eine exogene Zufuhr von 5-8 g Omega-6- und 1-2 g Omega-3-Fettsäuren empfohlen, abhängig von der Gesamtenergiezufuhr.
Eine erhöhte Zufuhr an Alpha-Linolensäure mit der Nahrung führt zu einer signifikanten Erhöhung der Serumkonzentrationen von sowohl Alpha-Linolensäure als auch von Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure (1).
 
Das Fettsäuremuster
Unter dem Fettsäuremuster versteht man die prozentuale Verteilung der verschiedenen Fettsäurearten – gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte - bei der Fettzufuhr. In einer gesunden, ausgewogenen Ernährung sollte die Aufnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6) über 7 % der Gesamtenergiebilanz ausmachen. Weder in Österreich noch in Deutschland werden diese Werte erreicht (2) (3).
Bei einer insgesamt unzureichenden Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden verstärkt gesättigte Fettsäuren in biologische Membranen eingebaut. Dies verändert die Membraneigenschaften hinsichtlich Fluidität und Permeabilität und kann sich in einer Reihe klinischer Symptome äußern. Neben einer veränderten Zusammensetzung der Fettfraktionen im Blut und in der Leber zeigen sich auch Störungen der Hautfunktion mit Hautauschlägen, Beeinträchtigungen in der Immunabwehr und der Wundheilung sowie neurologische Ausfallerscheinungen wie Sehstörungen oder gestörte Oberflächen- und Tiefensensibilität (4).
 
Erhöhtes Krebsrisiko durch hohen Anteil gesättigter Fettsäuren
Auch das Krebsrisiko wird durch eine ungenügende Aufnahme mehrfach ungesättigter Fettsäuren beeinflusst. So steigt das Risiko für Krebserkrankungen um bis zu 20 %, wenn überwiegend gesättigte Fettsäuren zugeführt werden. Im Gegenzug kann durch eine Erhöhung der Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäuren das Risiko für maligne Tumorerkrankungen wie Brustkrebs oder Prostatakrebs deutlich verringert werden (3).
Von noch größerer Bedeutung als die Gesamtzufuhr ist aber das Verhältnis der beiden verschiedenen Typen der mehrfach ungesättigten Fettsäuren, also der Quotient aus der Aufnahme von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren.
 
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren und das richtige Verhältnis zueinander
Sowohl die Linolsäure (Omega-6) als auch die Alpha-Linolensäure (Omega-3) stellen essentielle Nahrungsbestandteile dar. Dabei ist aber das Verhältnis dieser Fettsäuren zueinander zu beachten, denn die beiden Fettsäuretypen verdrängen sich gegenseitig aus den Zellmembranen und konkurrieren im Stoffwechsel um die gleichen Enzymsysteme. In der heutigen Ernährung besteht ein relatives Übermaß an Omega-6-Fettsäuren und ein zu geringer Anteil von Omega-3-Fettsäuren. Dies wird mit dem Auftreten von Zivilisationserkrankungen in direkten Zusammenhang gebracht (5). Die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren wie die Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren wie die Alpha-Linolensäure sollte im Verhältnis 5 : 1 erfolgen, liegt aber im Durchschnitt in Österreich bei 8 : 1 (2) und in Deutschland bei 7 : 1 (3). Durch eine Substitution mit Alpha-Linolensäure kann dieses Verhältnis entscheidend verbessert, die insgesamt zu geringe Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhöht und das Risiko für Folgeerkrankungen vermindert werden. Je nach zugeführter Menge der jeweiligen Fettsäure entstehen aus den Omega-3- und den Omega-6-Verbindungen unterschiedliche Eicosanoide mit entgegengesetzten physiologischen und biochemischen Wirkungen. So bilden die Omega-6-Fettsäuren Prostaglandine und Leukotriene der Serie 2 und 4, die gefäßverengende, immunsuppressive, gerinnungs- und entzündungsfördernde Eigenschaften haben. Die Omega-3-Fettsäuren dagegen sind Vorläufer von Prostaglandinen und Leukotrienen der Serien 3 und 5, die antithrombotische, entzündungshemmende und vasodilatatorische Wirkungen zeigen (4).
 
Leinöl in Prävention und Therapie
Durch den hohen Anteil an Alpha-Linolensäure und durch die Verbesserung des Verhältnisses der ungesättigten Fettsäuretypen untereinander kann Leinöl bei einem breiten Spektrum vor allem präventiver, aber auch therapeutischer Maßnahmen unterstützend eingesetzt werden. Mehrere wissenschaftliche Studien zeigen signifikante Ergebnisse bei einer Supplementierung mit Leinöl. So kann Leinöl die Produktion entzündungsfördernder Zytokine reduzieren (6), hilft, den Plasma-Gesamt-Cholesterin- und LDL-Spiegel zu kontrollieren (7) und die aterogene Plaquebildung zu reduzieren (8). Leinölsupplemente zeigen zudem eine signifikante Verbesserung der Immunkompetenz (9). Neueste Studien lassen vermuten, dass das Fettsäuremuster auch Einfluss auf das psychosoziale Verhalten eines Menschen haben könnte. So zeigen Personen mit niedrigen Omega-3- und hohen Omega-6- Werten andere Verhaltensweisen als Personen mit hohen Omega-3- und niedrigen Omega-6- Werten (10).
 
Das Ölziehen: eine alte Heilkunst – modern interpretiert

Ölziehen ist ein altes ayurvedisches Heilmittel, das zur oralen Gesundheit und Entgiftung eingesetzt wird. Reine Öle werden als antibakterielle Mittel zur Hemmung schädlicher Organismen, wie Bakterien oder Pilze, im Bereich des Mundraums verwendet. Zudem wird so Karies, Mundgeruch, Zahnfleischbluten und trockenen Lippen vorgebeugt, während Zähne, Zahnfleisch und Kiefer gleichzeitig gestärkt werden. Das „Ziehen“ des Öls aktiviert Enzyme, welche Toxine aus dem Blut holen. Dazu können Speiseöle, wie beispielsweise Sesamöl oder Sonnenblumenöl, eingesetzt werden (11). Generell stellt Ölziehen in Verbindung mit Zähneputzen und der Verwendung von Zahnseide eine einfache Methode zur Verbesserung und Aufrechterhaltung der Mundgesundheit und -hygiene dar, ohne bedenkliche Nebenwirkungen, wie z.B. Verfärbungen der Zähne oder anhaltenden unangenehmen Nachgeschmack (12). 

Ölziehen mit Sonnenblumenöl ergänzend zur normalen Mundhygiene zeigte sich in einer kleinen Interventionsstudie effektiv gegen Plaque und Gingivitis. Daraus wurde geschlossen, dass Ölziehen zur ergänzenden Mundhygiene eingesetzt werden kann (13). Dieses Ergebnis unterstützt eine weitere Studie, in der Ölziehen den Plaqueindex, den Gingivitisgrad und die Zahl des Bakteriums Streptococcus mutans reduzierte. Das Ölziehen war genauso effektiv gegen plaqueinduzierte Gingivitis wie Chlorhexidin. Im Gegensatz zum Antiseptikum verfärbt Öl aber die Zähne nicht, hat keinen anhaltenden Nachgeschmack und verursacht keine Allergien (14). Auch Halitose (Mundgeruch) kann mit Ölziehen gleich gut behandelt werden wie mit Chlorhexidin: Eine Studie ergab, dass das Öl Halitose und halitoseauslösende Mikroorganismen im Mundraum gleich gut reduziert (15). Ölziehen mit Sonnenblumenöl erwies sich auch gegen den Mundpilz Candida albicans als effektiv (16). Dies stimmt mit Ergebnissen anderer Studien zur Verbesserung des Mundsoor (orale Candidose) überein. Die Wirkung des Ölziehens beruht auf zwei Mechanismen: Einerseits entfernt das „Ziehen“ Toxine und Pathogene aus der Mundhöhle und andererseits wirken die antifungalen Eigenschaften der Öle an der Eliminierung des Pilzes mit (12)

Zum Wirkmechanismus des Ölziehens gibt es viele Theorien, die genaue Funktionsweise ist aber nicht vollständig geklärt. Eine Theorie stützt sich auf die Ölverseifung: Bei der Verseifung oder Saponifikation emulgieren Öle durch die alkalische Hydrolyse ihrer Fette. Durch diesen Mechanismus entsteht im Speichel Bicarbonat. Die Seifenstoffe vermischen sich mit dem Öl, vergrößern die Oberfläche und erhöhen damit die Reinigungswirkung. Eine weitere Theorie bezieht sich auf die Viskosität der Öle, die möglichweise die Adhäsion von Bakterien und Plaque verringert. Die dritte Theorie geht davon aus, dass die im Öl vorhandenen Antioxidantien entgiften, indem sie die Lipidperoxidation verhindern und damit antibiotisch wirken. Dies zerstört Mikroorganismen und potenziert die Wirkung von Vitamin E in der Mundhöhle. Allgemein wurde festgestellt, dass die Anregung des Stoffwechsels die Gesundheit verbessert (12). Bisher ohne wissenschaftlichen Beweis, aber in der Ayurvedamedizin seit Langem bekannt ist die entgiftende Wirkung des Ölziehens. Demnach regt es die Drüsen der Mundschleimhaut an und verbessert die Durchblutung, wodurch Schlacken, Schad- und Giftstoffe verstärkt abgesondert werden. Das Öl „zieht“ auch Schadstoffe aus dem Organismus und bindet sie im Mund. Anschließend können die Schadstoffe durch Ausspucken aus dem Mundraum entfernt werden (17). Aus diesem Grund wird diese jahrzehntealte Technik auch in modernen Entgiftungspraktiken angewandt. Das Ziehöl wird morgens und abends nach dem Zähneputzen angewandt, indem 1–2 Teelöffel voll Öl 8–10 Minuten lang durch die Zahnzwischenräume „gezogen“ und dann ausspuckt werden.

Ölziehen kann mit fast jedem Speiseöl durchgeführt werden, wie u.a. mit Ölen aus Sonnenblume, Hanf, Leindotter, Pfefferminze, Teebaum, Thymian, Zitronenmelisse, Salbei und Nelke. Sonnenblumenöl zählt als geschmacksneutrales und einfach erhältliches Öl zu den Ölziehklassikern. Thymian beispielsweise hat – hauptsächlich durch den hohen Gehalt an Thymol – nicht nur antibakterielle Wirkung, sondern wirkt als Fänger freier Radikale auch antioxidativ (18). Salbei ist mit seinen Anteilen an Kampfer, Thujon und Cineol gegen grampositive und gramnegative Bakterien sowie Pilze wie Candida albicans aktiv. Die Verbindungen, die Nelkenöl bilden, zerstören
mikrobielle Zellmembranen und durchdringen zytoplasmatische Membranen. Der Hauptbestandteil von Nelkenöl ist Eugenol, das maßgeblich für die antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften verantwortlich ist. Teebaumöl wird aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften bereits seit Langem für dermatologische Anwendungen und in der Mundhygiene eingesetzt. Teebaumöl hemmt das Wachstum der für den Mundgeruch verantwortlichen Bakterien Porphyromonas gingivalis und Porphyromonas endodontalis. Es unterdrückt jedoch nicht nur deren Wachstum, sondern schränkt auch die Produktion der unangenehm riechenden freien Schwefelverbindungen ein – H2S von P. gingivalis and CH3SH von P. endodontalis. Terpineol und Cineol im Teebaumöl hemmen auch C. albicans. Pfefferminzöl wird wegen seines angenehm frischen Geschmacks und wegen seiner antimikrobiellen Eigenschaften geschätzt. Genau wie Nelkenöl hat es in Untersuchungen antivirale Eigenschaften gegenüber dem Herpes simplex-Virus (HSV-1 und HSV-2) gezeigt, wohingegen die antimikrobielle Aktivität stark vom Mentholgehalt abhängt (19). Zitronenmelissenöl ist mit seiner Zitrusnote geschmacklich ebenso erfrischend und verfügt über bemerkenswerte antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften (20). 
 

Orale Gesundheit steht in Zusammenhang mit der Allgemeingesundheit
Die Auswirkung des Ölziehens auf die systemische Gesundheit – laut ayurvedischer Lehre wirkt es auf bis zu 30 verschiedene Erkrankungen – wird ebenfalls diskutiert. So sollen es unter anderem Kopfschmerzen, Migräne und sogar chronische Erkrankungen, wie Diabetes und Asthma, positiv beeinflussen. Die Mundhöhle ist für Krankheitserreger ein möglicher Eintrittspunkt in den systemischen Kreislauf. Bei gesunden Personen schützen das Immunsystem und die intakte Schleimhaut als erste Barriere vor dem Eindringen pathogener Organismen. Eine Verletzung in der Mundhöhle und damit eine Störung der physischen Barriere ermöglicht aber den Übertritt von pathogene Organismen in die systemische Zirkulation. Die gesunde Mundhöhle ist zudem mit einem intakten mikrobiellen Biofilm ausgekleidet. Bei nachlässiger Mundhygiene kann sich das Gleichgewicht verschieben und die Besiedelung mit pathogenen Organismen zunehmen. Ein intakter Film ist besonders wichtig, um parodontale Erkrankungen, wie Gingivitis oder Parodontitis, zu verhindern, aber auch um systemische Folgeerkrankungen durch Entzündungen und das Eindringen pathogener Organismen einzuschränken (2).

Labordiagnostik

Parameter Substrat Referenzwert Beschreibung
Alpha - Linolensäure EDTA 5,4 - 18,9 mg/l Omega - 3 - Index

Mögliche Mangelsymptome

Auswirkung auf Symptomatik
Herz-Kreislauf-System Erhöhtes Risiko für Arteriosklerose
Immunsystem Vermehrte Produktion entzündungsfördernder Zytokine, begünstigt Infektanfälligkeit und Auftreten von Atopien

Indikation

Effekt Indikation Dosierung
Physiologische Effekte
mit niedrigen
Nährstoffdosierungen
Zur Erhöhung der alimentären Zufuhr an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren 1 - 2 g/d 
Präventiv zur Tumorprävention 1 - 2 g/d
Zur Verbesserung der Mundhygiene sowie vorbeugend gegen Gingivitis & Parodontitis 1 - 2 g/d
Präventiv zur Prophylaxe von koronaren Herzkrankheiten & Arteriosklerose 1 - 2 g/d
Pharmakologische Effekte 
mit hohen Nährstoffdosierungen
Therapeutisch begleitend bei koronaren Herzkrankheiten & Arteriosklerose sowie als Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt, Arrhythmien und Hypertonie 1,5 - 6 g/d 

Einnahme

Allgemeiner Einnahmemodus
 
Wann
 

Alpha-Linolensäure sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Hinweis:

  • Die Einnahme sollte regelmäßig und langfristig erfolgen.
  • Die Kombination mit Antioxidantien wird empfohlen, da unerwünschte Lipidperoxidationen die biologische Wirksamkeit einschränken können.
  • Die Anwendung bei Personen unter Medikation mit Gerinnungshemmern sollte unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Nebenwirkungen
Omega-3-Fettsäuren verringern bei Langzeiteinnahme die Blutplättchenaggregation, die Bildung des thrombozytenaggregationsfördernden Thromboxans und senken den Spiegel des plasmatischen Faktors VII und des Fibrinogens. Dadurch wird die Blutgerinnung moderat verlängert, wodurch sich der Bedarf an Warfarin oder Phenprocoumon verringern und eine Dosisanpassung erforderlich sein kann.
Kontraindikationen
Akute Pankreatitis, Leberzirrhose, Gallenblasenentzündung, Gerinnungsstörungen

Interaktionen

Interaktionen mit Arzneimitteln
Antikoagluantien (z.B. Phenprocoumon, ASS) Können in hoher Dosierung unter einer Therapie mit Vitamin-K–Antagonisten oder ASS die Blutungszeit verlängern und die Thrombozytenaggregation vermindern (INR-Werte kontrollieren).
NSAIDs (z.B. Ibuprofen, ASS, Diclofenac) Durch die antiinflammatorische und immunmodulierende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren kann der Bedarf an NSAIDs verringert werden.
Psychostimulantien (Methylphenidat) Omega-3-Fettsäuren können die Wirksamkeit von Methylphenidat verbessern.
Cholesterinsenker (Statine) Unterstützung der Statintherapie durch kardioprotektive und lipidmodulierende Effekte von Omega-3-Fettsäuren.
Interaktionen mit anderen Nährstoffen
Glukosamin Omega-3-Fettsäuren und Glucosamin ergänzen sich in ihrer antientzündlichen Wirkung in der Therapie entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Verbindungen

Beschreibung des Mikronährstoffes
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren vom Omega-3-Typ
Verbindungen
Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren:
  • Leinöl (Alpha-Linolensäure)

Referenzen

Referenzen

1) Tarpila, S. et al. 2002. The effect of flaxseed supplementation in processed foods on serum fatty acids and enterolactone. European Journal of Clinical Nutrition 56(2):157–165. doi:10.1038/sj.ejcn.1601298.
2) Bundesministerium für Gesundheit und Frauen: Österreichischer Ernährungsbericht 2003.
3) Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ernährungsbericht 2004.
4) Hahn, A. et al. 2005. Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention und Therapie. Stuttgart (Wiss. Verlag-Ges.).
5) Gröber, U. 2002. Orthomolekulare Medizin. ein Leitfaden für Apotheker und Ärzte. Stuttgart (Wiss. Verlag-Ges.).
6) Calder, P. C. 2012. Omega-3 polyunsaturated fatty acids and inflammatory processes: Nutrition or pharmacology?. British Journal of Clinical Pharmacology. doi:10.1111/j.1365-2125.2012.04374.x.
7) Bloedon, L. T. et al. 2004. Flaxseed and Cardiovascular Risk. Nutrition Reviews 62(1):18–27. doi:10.1111/j.1753-4887.2004.tb00002.x.
8) Lucas, E. A. et al. 2004. Flaxseed reduces plasma cholesterol and atherosclerotic lesion formation in ovariectomized Golden Syrian hamsters. Atherosclerosis 173(2):223–229. doi:10.1016/j.atherosclerosis.2003.12.032.
9) Kelley, D. S. et al. 1991. Dietary alpha-linolenic acid and immunocompetence in humans. Am J Nutr. 53(1):40-6.
10) Emanuele, E. et al. 2009. Serum omega-3 fatty acids are associated with ultimatum bargaining behavior. Physiology & Behavior 96(1):180–183. doi:10.1016/j.physbeh.2008.09.020.
11) Lakshmi, T. et al. 2013. Perspectives of oil pulling therapy in dental practice. Dent Hypotheses. 4(4):131–4.
12) Naseem, M. et al. 2017. Oil pulling and importance of traditional medicine in oral health maintenance. Int J Health Sci (Qassim).
11(4):65–70
13) Amith, H. V. et al. 2007. Effect of Oil Pulling on Plaque and Gingivitis. J Oral Health Comm Dent. 1(1):12–18
14) Asokan, S. et al. 2009. Effect of oil pulling on plaque induced gingivitis: a randomized, controlled, triple-blind study. Indian J Dent Res.
20(1):47–51.
15) Asokan, S. et al. 2011. Effect of oil pulling on halitosis and microorganisms causing halitosis: a randomized controlled pilot trial.
J Indian Soc Pedod Prev Dent. 29(2):90–4.
16) Thaweboon, S. et al. 2011. Effect of Oil-Pulling on Oral Microorganisms in Biofilm Models. Asia J Public Health. 2(2):62–6.
17) Ölziehen – Wirksame Unterstützung beim Entgiften. www.mayr-kuren.de/oelziehen-entgiftung-organe.html, aufgerufen am
13.08.2019.
18) Asbaghian, S. et al. 2011. Comparison of volatile constituents, and antioxidant and antibacterial activities of the essential oils of Thymus caucasicus, T. kotschyanus and T. vulgaris. Nat Prod Commun. 6(1):137–40.
19) Wińska, K. et al. 2019. Essential Oils as Antimicrobial Agents – Myth or Real Alternative? Molecules. 24(11).
(20) Ehsani, A. et al. 2017. Phytochemical, antioxidant and antibacterial properties of Melissa officinalis and Dracocephalum moldavica essential oils. Vet Res Forum. 8(3):223–9.

Referenzen Interaktionen
Stargrove, M. B. et al. Herb, Nutrient and Drug Interactions: Clinical Implications and Therapeutic Strategies, 1. Auflage. St. Louis, Missouri: Elsevier Health Sciences, 2008.
Gröber, U. Mikronährstoffe: Metabolic Tuning –Prävention –Therapie, 3. Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2011.
Gröber, U. Arzneimittel und Mikronährstoffe: Medikationsorientierte Supplementierung, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: WVG Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2014.

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